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Gerd Semmer

Gerd Semmer

Gerd" Semmer war ein deutscher Lyriker, Feuilletonist, Liedermacher und Übersetzer. Er gilt als „Vater des deutschen Protestsongs".
Geboren 1919 in Paderborn, 1943 Meisterprüfung in Weimar und Abitur, Studium der Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Wien, seit 1946 auch Romanistik und Soziologie in Marburg.
Von 1952 bis 1956 Regieassistent und wissenschaftlicher Berater bei Erwin Piscator in Marburg, Gießen und Berlin; arbeitete u. a. an der Inszenierung von Büchner's Dantons Tod, in die seine Forschungen über die Lieder der französischen Revolution einging, die er in deutscher Nachdichtung veröffentlichte.

Redakteur für die satirische Zeitung Der Deutsche Michel. Dort unter dem Pseudonym Moritz Messer Gedichte, Kurzprosa und Buchbesprechungen, Feuilletonredakteur der Deutschen Volkszeitung, ab 1957 Kulturredakteur der Wochenzeitung Stimme des Friedens, die 1959 aus politischen Gründen verboten wurde. 1957 mit André Müller sen., Erwin Piscator, Günther Weisenborn u. a. den Arbeitskreis Bertolt Brecht. 1961 gründete Semmer zusammen mit Dieter Süverkrüp, Arno Klönne und Frank Werkmeister den pläne verlag in Düsseldorf.

In der Zusammenarbeit mit Dieter Süverkrüp entstanden aus seinen satirischen und politischen Versen zahlreiche Lieder und Chansons, die die westdeutsche Friedensbewegung beeinflussten. Neben eigenen Texten veröffentlichte er in Deutschland zahlreiche Übersetzungen, z. B. von Liedern des europäischen Widerstands gegen den Faschismus und von französischen Chansons wie etwa Boris Vians Deserteur.

Als Wegbereiter der deutschen Ostermärsche trug er wesentliche Ideen und Lieder bei; sein letztes, Abendlied zu Ostern, ist bis heute „in Gebrauch".

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