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Heino Jaeger

Heino Jaeger

1953 begann Heino Jaeger eine Berufsausbildung als Textilmusterzeichner an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Nach Ende der Ausbildung studierte er sieben Semester lang bei Alfred Mahlau und Werner Bunz.

Zu jener Zeit lebte er oft von Gelegenheitsarbeiten, entwarf etwa Szenarien für das Harburger Helms-Museum, wurde dann durch seine Bekanntschaft zu Jürgen von Tomëi an Hanns Dieter Hüsch vermittelt, der ihn entdeckte.

Nun erlangte Jaeger Popularität im Hörfunk durch seine Rezitationen in Rollenprosa. Vor allem der Saarländischen Rundfunk erkannte die Qualität der Jaeger'schen Komik und produzierte ganze Serien mit seinen Werken!

Knut Kiesewetter schon früh auf Jaeger aufmerksam geworden, produzierte bereits 1974 wohl zwei der erfolgreichsten LP-Veröffentlichungen: "Fragen sie Dr. Jager" und "Meisterstücke- Live" auf seinem berühmten Fresenhof!

Nachdem 1983 sein Atelier durch Feuer vernichtet worden war, war Jaeger kaum noch künstlerisch aktiv. Nach "amtlicher" Feststellung einer „fortschreitende[n] Verwahrlosung und Alkoholsucht" wies ihn die Hamburger Gesundheitsbehörde Mitte der 1980er in die geschlossene Psychiatrie Ochsenzoll ein. Später wurde er ins Sozialpsychiatrische Pflegeheim Haus Ingrid in Bad Oldesloe verlegt.
Nach fast zehnjährigem Pflegeheimaufenthalt starb Heino Jaeger dort an den Folgen eines Schlaganfalls. Er wurde auf dem nahe dem Heim liegenden alten Friedhof in Bad Oldesloe beigesetzt.

Der lange Zeit in Vergessenheit geratene Heino Jaeger gilt als Vorreiter der deutschen Comedy-Welle. Seine Komik ist zumeist in mono- oder dialogischer Form angelegt und treibt szenisch Alltagsmomente ad absurdum. Mit seinen provokanten Parodien auf kleinbürgerliche Alltags- und Lebenswelten beeinflusste Jaeger u. a. Künstler wie Helge Schneider und Heinz Strunk. Sein malerisch-zeichnerisches Werk thematisiert in skurril-ironischen Formenspielen die Abgründe menschlicher Existenz, wie Einsamkeit und Trostlosigkeit.

Loriot schrieb: „Wie konnte es geschehen, dass Heino Jaeger 25 Jahre ein Geheimtipp blieb? Wir haben ihn wohl nicht verdient."

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