Knut Kiesewetter, 1941 in Stettin an der Ostsee geboren, zog mit drei Jahre nach Garding auf die Halbinsel Eiderstedt (Nordfriesland). Nach Beendigung der Schule in St.Peter-Ording studierte er in Lübeck und Hamburg Musik.
Das Interesse an der Musik, dem Jazzgesang und speziell an der Posaune weckte der Jazzer Jack Teagarden, den Kiesewetter ein Leben lang bewunderte. Als 14jähriger besorgte er sich seine erste Posaune und stand 1957 zum ersten Mal als Musiker auf der Bühne.
Als Gesangssolist der Gruppe "Die Tramps" wurde bereits seine zweite Single ein großer Hit (Am Missouri 1961). Im selben Jahr hatte er auch als Posaunensolist mit der Gruppe "Blue River Boys" einen Hit in Skandinavien (Chopsticks Twist).
Im gleichen Jahr gewann er das Düsseldorfer Amateur-Jazz-Festival und im nächsten Jahr auch den deutschen Jazz-Poll . Er spielte mit Chet Baker, Dizzy Gillespie, Chris Barber, Wolfgang Dauner und Joe Zawinul, Golden Gate Quartett und sang Duette mit Bill Ramsey, Gitte Henning und Alexis Corner, moderierte seine eigenen Fernsehserien ("Songs, Chansons, Lieder"), bei denen u.a. Reinhard Mey, Roger Whittaker, Insterburg & Co., Schobert und Black und viele andere auftraten
Nach langen Jahren in Hamburg kehrte er 1971 nach Nordfriesland zurück. Wieder zu Hause in Nordfriesland fiel ihm auf, dass sowohl die friesische als auch die plattdeutsche Sprache immer weniger gesprochen wurde. Um dem ein wenig entgegen zu wirken, entschloss er sich gegen den Willen seiner Schallplattenfirma die LP „Leder vun mien Fresenhof" mit friesischen und plattdeutschen Liedern zu machen. Diese Produktion wurde mit über 500.000 verkauften Einheiten, die erfolgreichste seiner etwa 50 Alben.
Zwischen 1972 und ´90 sang KK viele Titel für die Kinderserie "Sesamstraße" , textete für die Serien "Garfield" und "Barbapapa" und produzierte und sang ein JANOSCH-Album (Die Maus hat rote Strümpfe an). Er produzierte Aufnahmen des legendären Kabarettisten Heino Jaeger, des Schriftstellers Gisbert Haefs, und des vor allem in Norddeutschland bekannten Politikers, Schriftstellers und Kabarettisten Jochen Steffen, den er sehr verehrte.
Schon früh hatte sich KK für die Problematik der Umweltzerstörung sensibilisiert und schrieb 1973 mit "Umweltverschmutzung" sein erstes Lied zu diesem Thema. Als sich 2 Jahre später die erste Umweltschutz-Wählergemeinschaft Deutschlands (Grüne Liste Nordfriesland) zusammenfand, war Kiesewetter mit dabei.
2012 wurde Kiesewetter in Kiel für seine Verdienste um die friesische und die plattdeutsche Sprache geehrt und ihm der Verdienstorden des Landes Schleswig-Holstein verliehen.
Knut Kiesewetter starb im Alter von 75 Jahren, am 28. Dezember 2016, in Garding/Nordfriesland